Freitag, 31. Mai 2013

Buchtipp "Vollblutrennfahrer"

In der Zeit, in der ich auf Grund meiner verletzten Schulter nicht Radfahren durfte, habe ich in der Bahn folgendes Buch gelesen: »Vollblutrennfahrer« von David Miller.
Amazonlink
Ich kann dieses Buch uneingeschränkt für alle Radsportbegeisterten empfehlen: David Miller beschreibt den Profi-Rennzirkus ausgesprochen authentisch. Man hat teilweise das Gefühl selbst mit zu fahren!

Er schreibt von seiner Jugend und Kindheit und wie er über Umwegen und der Scheidung seiner Eltern zum Radprofi wird. Zuerst ambitioniert und voller Leidenschaft, später ins Doping abrutschend.
Dabei enthüllt er die psychologischen Hintergründe: Einerseits der unterschwellige Druck von Sponsoren, Verträgen und Teammanagement zum Dopen und andererseits die Verschwiegenheit und Abgebrühtheit hinter den Kulissen.

Das Buch liest sich wie ein Thriller, da es dramatisch in klassische Akte eingeteilt werden kann: Den ersten, einführenden Akt, den zweiten Akt, in dem der Konflikt entsteht und den dritten Akt, in dem der Protagonist seine "Reinigung" erfährt.

Die Schilderungen sind dabei nie eindimensional oder banal. Immer Interessant und fesselnd.
Angereichert wird das Buch mit farbigen Fotos aus seinem Leben.

Das einzige, was mir nicht gefallen hat, war die spätere fast schon heroische Selbstdarstellung des guten geleuterten Dopers, die David zum ende hin schildert. Aber da es nun wirklich (nach seinen eigenen Aussagen) so war und es sich so abgespielt haben muss, kann man diesen Kritikpunkt auch gutwollend streichen.

9/10 fette Kettenglieder gebe ich dem Buch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen