Dienstag, 2. April 2013

Robert will nach Robertville

Ostermontag. Frei. Familie, Rennradfahren?

Ich habe seit Wochen gehofft, dass das Wetter hält, und das Wetter hielt ;-)

Jedes Jahr treffen wir uns mit der Familie in "Baraque Michele", einem Ausflugslokal bei Robertville im Hohen Venn - Belgien. Schöne Natur dort - herrliche Eifel!
Ich bin immer etwas schwermütig, denn es wäre ein idealer Zielpunkt für eine kleine Osterfahrt :)

Dieses Jahr habe ich es dann getan. Als Training für "Rund um Köln" wollte "lockere" 109km meistern. Haha, es wurden mehr.

Zur Vorbereitung habe ich mir die Wegstrecke in GoogleMaps angeschaut. Habe kurze Wegrouten fürs Rennrad gesucht. Naviki und der NRW Radplaner hatten leider nur schöne Themen-Radwanderrouten rausgeschmissen (>160km!). Aber die kurze knackige Rennradroute lieferte mir Maps!

Problem: Wie bekomme den Track vom Maps irgendwie auf das con Christoph (Danke!) geliehene Garmin Edge 800?
Ich habe Seiten gesucht und wurde fündig: Man kann eine KML Version im Maps abspeichern und diese dann, z.b. bei GPSies konvertieren. Ich habe noch eine Limitierung auf 500 Punkte und eine mittlere Glättung eingegeben.


Robertville auf einer größeren Karte anzeigen

Somit habe einen GPX-Track bekommen und habe das Teil unter New Files auf der SD-Karte abgespeichert.



Ostermontag, 7 Uhr. Anziehen und losfahren
Ich habe alles angezogen was da ist. Die Sonne sollte zwar scheinen, doch in der Eifel ist es 8 Grad kälter: Radunterhose, lange Hose und lange Thermo-Radhose. Dicke Socken, Schuhe, Neopren Überschuhe und Regenüberschuhe. Langes Unterhemd, Winter-Trikot, Softshell-Jacke und Regenjacke. Helmmütze, Helm und Regenüberzug für den Helm. Handschuhe natürlich auch.
Das dauert schon mal 15 min bis man alle Schickten an hat, aber auf der langen Strecke ist man froh nicht auszukühlen.



Ohrwurm des Tages Willi Wills Wissen da ich es noch kurz vor Abfahrt mit den Kiddies reingeschaut habe...

Garmin angedockt und los geht's, natürlich in Richtung Schmitzebud.



Erstes Etappenziel: Über den Rhein drüber und durch Köln durch.
Ich habe die Rodenkirchener Brücke gewählt: Die kann man zwar nur durch Treppen ersteigen, doch auf der anderen Seite angekommen ist man schnell durch Rodenkirchen und schnell im platten Erft-Kreis.



Zweites Etappenziel: Heil durch die großen Landstrassen zischen
Hier kann man ordentlich Gas geben.Vorbei an Erp immer unterhalb von Düren auf langen Anstiegen nach Nideggen.



Drittes Etappenziel: Nationalpark Eifel.
Ab Nideggen wird es dann richtig "hügelig" und man sieht schon mehr Schnee. Nach schönen Serpentinen ins Tal unter die Burg, der lange Anstieg wieder Komplett hoch. Und auch auf der Höhe wird man nicht verschont. Die ganze Zeit unmerkliche Steigungen die an der Psyche knabbern.
Dann nach langer Zeit geht's wieder runter nach Monschau. Geile Serpentinen bergab! Hier ist alles sehr zerklüftet, an den Felshägen sind über den Winter imposante Wasserfälle aus Eis gewachsen. habe leider kein Foto gemacht, da mittlerweile viele Tagesausflügler mit der Karre unterwegs waren...
Aber was man runter fährt muss man auch wieder hoch. Nach Monschau ging es dann hoch und es kam die erste Strasse, die ich nicht befahren konnte, weil zu viel Schnee lang. die breiten großen Landstraßen waren frei, aber "kleinere" Wege hatten mehr als 10cm Schnee...





Viertes Etappenziel Belgisches Grenzgebiet und "Baraque Michel"
Psychologisch die härteste Nuss an der Fahrt... denn wie ich feststellen musste hatte ich zum einen keine Topokarte von Belgien auf dem Fahrradnavi und musste versuchen der roten Track-Schlange zu folgen. Zum zweiten hatte ich eine Superduper-Abkürzung durch hohe Venn auf Maps ein geklickert, die aber ab Küchelscheid verschneit war und ich Umwege fahren musste.
Zudem wollte ich auch bei der Familie mich melden, um zu sagen, dass sie sich keine Sorgen machen sollte. Bei dem Versuch anzurufen ist dann die Handy-Batterie leer gegangen. Toll - jetzt hatte ich das Gegenteil erreicht: Statt alle zu beruhigen, dass ich 'was später ankomme, machten sich nun alle Sorgen, was denn los sei (mein Handy hat 10min lang nur Nachrichten bekommen, als ich es zu hause ansteckte...)



Ich versuchte das beste draus zu machen und so schnell, wie möglich anzukommen. D.h. Navi auf ganz weit weg gezoomt und immer schön versuchen irgendwie in die Zielrichtung zu kommen...

Nach dem höchsten Punkt Belgiens hatte ich dann nach 125,1 km und 4 Stunden 50 Minuten (reine) Fahrzeit, mein Ziel erreicht!

Fazit: Gerne Wieder! Aber beim nächsten Mal nehme ich mein altes Handy als Backup mit und klicke nicht immer die kürzesten Wege auf Maps - Und fahre ne Stunde früher los ;-)




1 Kommentar:

  1. Am Ende eines langen Fadens wartet ein Tip für weniger Schleppen:
    Auf der Nordseite der Rodenkirchner Brücke findest Du zwei Rampen: eine für rauf und eine für runter. Auf der rechten der beiden Rheinseiten fährst Du dafür ein paar Meter ins Landesinnere... war bestimmt eine schöne Reise...viele Grüße!

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